Michael Eisemann Biografie



Ungarischer Komponist, geboren am 19.06.1898 (Paripás, heutiges Serbien) und gestorben am 15.02.1966. Bekannter Komponist von Operetten- und Filmmusik im europäischen Raum in den 20er und 30er Jahren.









Leben:

Sein Vater war Kantor und damit gleichzeitig Lehrer, der ihm ab dem Alter von sechs Jahren Klavierunterricht gab. Nebenher hat er im Kirchenchor als Sopran gesungen, manchmal sang er auch Solos. Schon in jungen Jahren, als er noch auf das Gymnasium ging, hat er schon mit dem Komponieren begonnen und hat seine erstes Geld mit Klavierspielen verdient. Er hat im Kino Stummfilme mit dem Klavier begleitet, diese Erfahrung spiegelt sich in einem späteren Lied namens „Hallod e Rozika?“ wider.

Nach dem Gymnasium, in seinen 20ern, studierte er Jura und arbeitete nebenbei. Er bewarb sich für die Budapester Musikakademie und wurde aufgenommen, brach dafür sogar das Jurastudium ab. Zwei seiner Lehrer dort waren die Komponisten Leó Weiner und Zoltán Kodály.
Während des Studiums arbeitete er abends als Klavierspieler in einer Bar (Admiral Bar, Budapest), wo er neben damals gängigen Liedern auch erstmals eigene Stücke in der Öffentlichkeit spielte. Dort wurde er entdeckt von Imre Harmath, der damals schon ein bekannter Liedermacher war und der auch später die Texte von Michael Eisemanns ersten Liedern verfasste. (Orchesterversion des ersten Liedes Senorita, DNB / Liebst du mich noch? , ungar. „Szeret-e-még?“. )

Das Musikstudium hat er nicht beendet, stattdessen hat er seine erste Operette komponiert: „Miss America“, eine Revue-Operette. Das gesamte musikalische Material dafür verfasste er selbst, sowie für die vielen folgenden Operetten- insgesamt über 30.
Neben den Operetten komponierte Michael Eisemann auch Filmmusik, sodass in über 15 Filmen seine Stücke zu hören sind. Seine

Ehefrau, Ilona Husz, hat ihn immer in seiner Arbeit unterstützt. Beispielsweise war von ihr die Idee, Notenblätter seiner Stücke als Flyer an Passanten zu verteilen, um die Musik zu verbreiten, populär zu machen. Da es zur damaligen Zeit üblich war, dass die Kinder Klavierspielen lernten und sie diese Notenblätter kostenlos bekamen, wurde die Eisemann-Musik im Zuhause vieler Ungaren gespielt.

Nach dem zweiten Weltkrieg verlor die Operette als Genre ihre Popularität, sodass Eisemann zu dieser Zeit hauptsächlich in Cafés und Bars als Klavierspieler arbeitete.

Eine Renaissance seiner Musik fand in den 90er Jahren statt. Viele seiner Operetten wurden wieder in die Spielpläne der ungarischen Theater aufgenommen und seine Bekannheit stieg erneut an. Es gab außerdem auch Liederabende mit seinen berühmtesten Liedern, sogar im ungarischen Fernsehen gab es einen sogenannten „Eisemann est“ (deutsch „Eisemann Abend), ein einstündiges Programm über ihn und seine Lieder.
Dieser erneute Bekanntheitsaufschwung begann mit einer Neuinszenierung eines Filmes, „Hyppolit a lakáj“ von 1931. Dieser wurde auch in den deutschen Kinos aufgeführt unter dem Titel „Er und seine Diener“[21]. Er war der zweite ungarische Tonfilm. In der Ur-Fassung des Films gab es nur ein paar Lieder von M. Eisemann, jedoch wurden in die Neuinszenierung viele weitere Lieder von ihm dazugenommen und wurden damit ein wesentlicher Bestandteil des Films. Diese damals neu aufgekommene Popularität wird darin sehr deutlich, dass seitdem jeden Monat Stücke von Eisemann in den ungarischen Großstädten zu sehen und zu hören sind- von damals bis heute. Es gab auch Jahre, in denen in Budapest gleich in mehreren Häusern seine Stücke gespielt wurden.

Nur wenige wissen, dass das Lied „On a Moonlight Night“ aus dem Film „Mensch ohne Schicksal“ (bzw. „Roman eines Schicksalllosen“, ungar. „Sorstalanság“) auch von ihm komponiert wurde. (Siehe: IMdB)

Es ist erfreulich, dass die Eisemann-Musik von der jüngeren Generation wieder neu entdeckt wird. Momentan entstehen moderne, jazzige Überarbeitungen seiner Lieder.

Das ist besonders interessant, weil der Komponist sich zu Lebzeiten sehr für die damals neue moderne Jazzmusik der 30er Jahre interessierte (Siehe: Budapest Bár, Hot Jazz Band)

Außerdem arbeitete er nicht nur mit ungarischen Autoren zusammen, sondern auch mit ausländischen Kollegen wie Hugo Wiener [4], Dr. Fritz Löhner-Beda alias Beda [2]; [4];[21], oder auch mit Carl Amberg [1] .

Auf der ungarischen Seite von Wikipedia findet man seine gesamten ungarischsprachigen Musikstücke aufgelistet. (Siehe: hu.wikipedia / Eisemann)


Interessantes:

Seine eine Tochter, Elisabeth, war mit dem Sohn des bekannten ungarischen Komponisten Kacsoh Pongrác verheiratet Sein Lieblingsstück von sich selbst war „Wovon träumen alle Frauen“ (ungar. „Mondja, mi ragyon a szemén“), es erschien mit einer anderen Melodie auch in Österreich.


Operetten im Ausland:

[1] - Ein Kuss und sonst gar nichts [ungarisch: Egy csók és más semmi] - Kurfürstendamm-Theater , 1933 - (Siehe: DNB / Ein Kuss und sonst garnichts, Library of Congress / Ein Kuss und sonst .. )
[2] - Die Katz` im Sack! [ungarisch: Zsákbamacska] - Komische Oper Berlin im Admiralspalast, 1933 - Quelle: LoC / Katz im sack
[3] - Katten i Sækken [ungarisch: Zsákbamacska], Apollo Teatret, 1933 - Quelle: Danske Litteraturpriser / Katten i Sækken
[4] - Der Stern der Manege [ungarisch: Cirkusz csillaga] (mit Marika Rökk) - Wiener „Zirkus Renz“ , 1934
[5] - Całus i nic więcej [ungarisch: Egy csók és más semmi] - 1934, Polen (Siehe: Federacja Bibliotek Cyfrowych / Całus i nic więcej / Seite 8)
[6] - Gwiazdy areny [ungarisch: Cirkusz csillaga, lengyel változat] - 1935, Polen (Siehe: Gwiazdy areny / 2 Songs), Gwiazdy areny / Eine Musik
[7] - Ich und mein kleiner Bruder [ungarisch: Én és a kisöcsém] - 1935 (Siehe: DNB / Ich und mein kleiner Bruder )
[8] - Mig og min Lillebror [ungarisch: Én és a kisöcsém] - Apollo Teatret, 1935 - Quelle: Danske Litteraturpriser / Mig og min Lillebror
[9] - Rien Qu`un Baiser [ungarisch: Egy csók és más semmi] - Théâtre des Bouffes-Parisiens, Paris, 1938 (Siehe: Enciklopédie multimédia de la musicale théârtale en France / Rien qu'un baiser... , LoC / Rien qu'un baiser , BnF / Rien qu'un baiser )
[10] - Happy Week-End! [ungarisch: Zsákbamacska, deutch: Die Katz` im Sack!] (Siehe: LoC / Happy Week-End , WorldCat / Happy Week-End )
[11] - Kočička v pytli [ungarisch: Zsákbamacska] - Divadlo na Veveří - Veveří 1, Brno, 1933 (Siehe: NdB / Kočička v pytli ), 1947 (Siehe: NdB / Kočička v pytli )
[12] - Polibek a nic víc [ungarisch: Egy csók és más semmi] - Divadlo na Veveří - Veveří 1, Brno, 1933 (Siehe: NdB / Polibek a nic víc )
[13] - Já nic - já muzikant [oder: Já a můj malý bratr, ungarisch: Én és a kisöcsém] – Divadlo na Veveří - Veveří 1, Brno, 1936 (Siehe: NdB / Já nic - já muzikant )
[14] - Námořníci jdou [ungarisch: Macskazene oder Handa-Banda] - Divadlo na Veveří - Veveří 1, Brno, 1939 (Siehe: NdB / Námořníci jdou )


Filme im Ausland:

[20] - Die schwebende Jungfrau, 1931 (Siehe: IMdB / Die schwebende Jungfrau)
[21] - Er und sein Diener, 1931 (Siehe: IMdB / Er und sein Diener)
[22] - Quadrille d`amour , 1934 (Siehe: IMdB / Quadrille d'amour)
[23] - Die Katz` im Sack, 1935 (mit Magda Schneider) (Siehe: IMdB / Die Katz' im Sack)
[24] - Es flüstert die Liebe, 1935 (Siehe: IMdB / Es flüstert die Liebe)

[25] - Trenul fantoma, Romania, 1933 (Siehe: IMdB / Trenul fantoma)
[26] - Happy Week-End, England [BBC], 1949 (Siehe: IMdB / Happy Week-End)


Lieder im Ausland:

- Liebst du mich noch? (Senorita) [ungarisch: Szeret-e még?] (Siehe: DNB / Liebst du mich noch?)
- Michaela [ungarisch: Lesz maga juszt is az enyém] (Siehe: DNB / Michaela)
- Wovon träumen alle Frauen [ungarisch: Mondja, mi ragyog a szemén] (Siehe: europeana.eu / Wovon träumen alle Frauen )
- Ein Kuss und sonst gar nichts [ungarisch: Egy csók és más semmi] (Siehe: europeana.eu / Ein Kuss und sonst .. )
- Du bist mein Stern [ungarisch: Kié vagy mondd?] (Siehe: europeana.eu / Du bist mein Stern )
- Bisschen Charme, bisschen Chic [ungarisch: Egy kis rúzs] (Siehe: europeana.eu / Bißchen Charme, bißchen Chic )
- Was tut man nicht alles [ungarisch: Mily nehéz ma lánynak lenni] (Siehe: europeana.eu / Was tut man nicht alles , Quelle: LoC / Was tut man nicht alles)
- J'aime tout ce qu'il aime [ungarisch: Egy kis rúzs] (in den 90er Jahren von Danielle Darrieux gesungen) (Siehe: amazon.co.uk / J'aime tout ce qu'il aime , deezer.com / J'aime tout ce qu'il aime )
- Reve mon coeur [ungarisch: Szeret e még?]
- Rien Qu'un Baiser [ungarisch: Egy csók és más semmi]
- Trois jours [ungarisch: Lecsó, lecsó...] (Danielle Darrieux, Pierre Mingand) (Siehe: deezer.com / Trois jours )
- On a moonlight night [ungarisch: Holdvilágos éjszakán]


Ausländische Autorenkollegen:

- Hugo Wiener (Siehe: Wikipedia / Hugo Wiener)
- Dr. Fritz Löhner-Beda alias Beda (Siehe: Wikipedia / Dr. Fritz Löhner-Beda)
- Carl Amberg alias Charles Amberg (Siehe: Wikipedia / Charles Amberg)


Links:
- IMdB / Eisemann
- Gramafon Online / Eisemann
- Europeana.eu / Michael Eisemann
- Europeana.eu / Eisemann Mihaly
- Europeana.eu / Eisemann Mihály
- Wikidata / Mihály Eisemann

- De.wikipedia / Michael Eisemann
- Hu.wikipedia / Eisemann Mihály